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Muskel­verspannung

Muskelverspannungen, auch Muskelhartspann genannt, sind vorübergehende oder permanent vorhandene erhöhte Muskelanspannungen, die bis zur irreversiblen Muskelkontraktur gehen können. Diese Muskelverspannungen sind unterschiedlich schmerzhaft und mit Bewegungseinschränkungen verbunden. Die Ursache kann eine Anspannung durch Schmerz, Fehlstatik oder Überlastung sein. Aber auch mangelnde Aufwärmung vor Aktivitäten oder psychische Belastung spielen eine große Rolle.

 

Wie ensteht eine Muskelverspannung?

Für jede Bewegung müssen sich Muskeln zusammenziehen und dann wieder entspannen und strecken. Wird z.B. ein Gelenk (Ellenbogengelenk) gebeugt, ziehen sich die beugenden Muskeln zusammen, und die Muskeln, die das Gelenk strecken würden, müssen sich entspannen, damit die Beugung möglich wird. Beim Strecken des Gelenks ziehen sich dann die Streckmuskeln zusammen und die Beuger müssen sich entspannen. Dazu brauchen die Muskelzellen aber Sauerstoff und Nährstoffe, die mit dem Blut in die Muskeln antransportiert werden. Die Abfallstoffe und das bei der Zellatmung ausgestoßene Kohlendioxid werden dann mit dem Blut wieder abtransportiert. Das Ganze nennt man den Stoffwechsel.

Muss ein Muskel stärker, d.h. schneller oder mit mehr Kraft arbeiten, verbraucht er auch mehr Sauerstoff. Ist jedoch der Trainingszustand dieser Belastung nicht gewachsen, wird nicht genug Sauerstoff angeliefert und die Abfallstoffe werden nicht schnell genug abtransportiert. Sie verbleiben also im Muskelgewebe. Das Gleiche geschieht, wenn ein Muskel sich, z.B. durch eine Fehlbelastung oder Dauerstress, zu lange stark anspannt.

Normalerweise werden die in den Muskeln liegenden Blutgefäße durch ein ständiges An- und Endspannen fortlaufend „ausgedrückt“, was den Stoffwechsel auf wunderbarer Weise anregt. Aber bei einer zu langen oder zu starken Anspannung des Muskels werden die Blutgefäße durch die permanente Verdickung des Muskels abgequetscht, und die Abfallstoffe verbleiben wieder im Muskelgewebe. Da auch hierbei kein Sauerstoff in den Muskel eintreten kann, entsteht in den Muskelzellen Energiemangel, der sich dann in Schmerz äußert.

Der Schmerz führt dann zu einer noch größeren Verkrampfung des Muskels, diese Verkrampfung führt wiederum zu einem noch größeren Sauerstoffmangel, der sich dann in noch größerem Schmerz äußert u.s.w. Ein Teufelskreis entsteht!

Da ein verkrampfter, also dauer-angespannter Muskel sich logischerweise auch nicht noch mehr anspannen kann, wird er auch keine Leistung mehr bringen. Vielmehr versucht der Körper jetzt die Schmerzen zu umgehen, indem er, sozusagen als Selbstheilungsmaßname, andere Muskeln anspannt. Dadurch aber breitet sich die Verspannung noch weiter aus.

Ein verspannter Muskel kann sich aber auch nicht mehr entspannen und somit strecken, sodass die zu dem Muskel gehörigenden Sehnen einer vermehrten Zugspannung ausgesetzt sind. Da Sehnen sich aber nur bis zu 10 % dehnen können, können hier nun auch weitere Probleme entstehen.